Ausreden säumiger Schuldner
Schulden sind eine unschöne Sache. Für beide Seiten. Für den der sie hat und für den, der sie eintreiben muss. Manchmal scheint es, nur der Anwalt habe seinen „Spaß“ daran. Hat er sein Geld doch sicher. Allerdings macht es weder Spaß sich die Ausreden (oder manchmal auch tragischen Geschichten) der Schuldner anzuhören, noch dem Gläubiger mitzuteilen, dass es wieder nix wird mit dem Geld, dass er sogar noch an mich, seine Anwältin, zahlen muss, oder ans Gericht oder den Gerichtsvollzieher.
Der Einfallsreichtum der Schuldner ist außerdem begrenzt. Immer wieder muss man sich dieselben Dinge anhören. Hier mal meine „Top Ten“, ohne irgendwelche Kriterien, einfach wie sie mir einfallen.
- Ich habe die Rechnung nicht bekommen. (Was ist mit den drei Mahnungen plus meine Mahnung?)
- Ich warte noch auf einen größeren Betrag
– der Versicherung
– eines Auftraggebers
– des Sozialamtes …
Soll heißen, „Ich weiß wie es Ihnen geht, ich warte selbst auf mein Geld.“ - Der Scheck ist in der Post.
- Ich überweise gleich nachher. (Gerne genommen wird auch die „Blitzüberweisung“.)
- Ich habe schon vor Tagen überwiesen, da muss ich wohl mal nachprüfen.
- Die Dienstleistung / Ware war mangelhaft, da muss ich nichts bezahlen.
- Ich habe das Insolvenzverfahren beantragt.
- Ich war gerade im Urlaub und habe jetzt kein Geld mehr.
- Wir sind jetzt geschieden, dass muss meine Ex-Frau / mein Ex-Mann bezahlen.
- Ich habe meiner Frau immer das Geld für die Rechnungen gegeben. Ich weiß auch nicht, was sie damit gemacht hat.
Aber: Wenn es nicht so wäre, dass Schuldner versuchen würden sich der Zahlungspflicht zu entziehen, hätte ich nicht so viel zu tun. Man muss immer das Gute sehen.